Die Geschichte der Streuobstwiese

Im Jahr 2013 produzierte unsere Schule bereits Apfelsaft. SchülerInnen pressten diesen meist zum Herbstfest, allerdings stammten die Äpfel noch nicht aus eigener Ernte. Damals kam die Idee auf, selbst eine Streuobstwiese zu bewirtschaften. Der alte Sportplatz am Hasenwinkel lag brach und bot eine ideale Möglichkeit für Apfelbäume. Es war die Idee geboren eine Streuobstwiese anzulegen.

Die ersten Bäume kommen!

Die Wiese wurde gepachtet und die ersten verschiedenen Obstbäume gekauft. Die Wiese ist öffentlich zugänglich und wird natürlich weiterhin als Abenteuerplatz und Hundewiese genutzt.

Leider war der Anfang schwer. ES wurden ca. 1/3 der gepflanzten Obstbäume abgebrochen. Die Wiese war an vielen Stellen nicht nutzbar, weil sie mit Hundekot „übersät“ war. Dennoch pflanzten wir weiterhin neue Obstbäume. und stellten die ersten Bienenstöcke auf.

Im Rahmen des Biologie-Unterrichts einer damals siebten Klasse war den SchülerInnen die Problematik des Bienensterbens besonders wichtig. Der Wunsch entstand, hieran etwas zu ändern. Die Obstbäume sollten bestäubt werden und so war die Idee einer Schülerimkerei im Jahr 2014 geboren. Die ersten Bienenstöcke wurden aufgestellt.

Die Imker bei der Arbeit

Die Imker-AG traf sich regelmäßig einmal die Woche. Nachdem Fachwissen geteilt und der Umgang mit den Honigbienen geübt worden war, bildeten die Schülerinnen eigene Gruppen, in denen sie selbstständig Arbeiten an den Bienenvölkern vornahmen. So wurde im Sommer 2014 die erste Ernte unseres Honigs RissenGold möglich. Es wurde gleich zu Beginn ein Insekten-Hotel gebaut und aufgestellt. Darüber ist der Vergleich zwischen alleine lebenden Bienen und der Honigbiene als Volk möglich. Für die Wasserversorgung der Honigbiene wurde ein kleiner Teich angelegt, dessen Aushub für die ersten Schritte zum Anlegen eines Knicks diente, der auch die Bienenstöcke (Beuten) schützen sollte.

Unterricht im Freien ist im offenen Klassenraum möglich

Im Rahmen des Arbeitslehre-Unterrichts wurden die ersten Erdarbeiten auf der Wiese durchgeführt und die ersten Kartoffeln gepflanzt. Es entwickelte sich die Idee einer Mikrolandwirtschaft, die der Schule ermöglicht im Unterricht praxisbezogen Pflanzen und Tiere einer Wildwiese zu erforschen. Auch Teile des Sportunterrichts sollte auf der Wiese stattfinden können (als Beispiel sei der Crosslauf genannt). Dies alles sollte möglich werden, indem die Streuobstwiese verschiedene Bereiche erhält.

Der Fühlpfad wird gebaut

Für ein solches Projekt reichte eine Doppelstunde Arbeitslehre nicht aus, und im Rahmen der Einführung der Start-Ups an der STS Rissen wurde das Start-Up Garten- und Landschaftsbau gegründet. Für den Naturwissenschaftsunterricht wurde ein Fühlpfad mit vier verschiedenen Einlagen gebaut, wo die SchülerInnen barfuß ihre Sinne erleben können.

Teil der Arbeit des Start-Ups sind verschiedene Kooperationen mit Kindergärten, die bis heute fortbestehen. Der Kindergarten „Dreckspatzen“ hat ein eigenes Beet vorbereitet bekommen, wo die Kinder eigene Pflanzen und Gemüse anbauen. Die Kinder des Horts der Schule Marschweg begleiten die Arbeiten der Schülerimkerei und haben ein eigenes Beet. Das Start-Up baute ihnen eine große Kräuterspirale  und bepflanzte sie mit bekannten Küchenkräutern.

Im Winter 2016 wurde ein Verkaufsbeet mit Tulpen angelegt, wo Passanten sich selbst Tulpen abschneiden können. In der neuen Spendenbox am Container können sie dafür das Geld einwerfen.

Zerstörung eines Obstbaums

In den Märzferien 2017 wurden leider erneut sechs Obstbäume mutwillig zerstört, von denen voraussichtlich vier unrettbar verloren sind.

Dennoch freuen wir uns über die positiven Rückmeldungen durch die Passanten und deren Unterstützung. So haben wir aus einer verwilderten Wiese eine regelmäßig genutzte und artenreiche Streuobstwiese anlegen können. Neben verschiedenen Schmetterlingen und Wildvögeln haben sich nun auch in dem Teich Grasfrösche angesiedelt.

Die Wiese ist für alle da, jeder kann sie nutzen und besuchen. Wir bitten aber darum, den Hundekot und Müll in den vorhandenen Mülleimern zu entsorgen, die regelmäßig vom Start-Up GaLa geleert werden.