Projekt Saalflug entwickelt sich weiter: Ferngesteuertes Segelflugmodell

Diesmal sollte es ein richtiges Segelflugmodell werden, natürlich ferngelenkt. Das wünschten sich die fünf, die im Rahmen des Wahlpflichtkurses „Forschende Naturwissenschaften“ schon ein Saalflugmodell gebaut hatten. Lasse, Laurenz, Leif, Max und Paula hatten ihr Geschick bei einem 3 g-Modell bewiesen, jetzt war zusätzlich Ausdauer gefragt: Nicht weniger als 15 Doppelstunden, von September bis Februar, waren nötig, mit unterschiedlichen Bautechniken ein großes Flugmodell aus Balsaholz zusammen zu leimen. Es musste in Form gehobelt und geschliffen werden, bespannt und gebügelt, lackiert und sogar ein Scharnier genäht.

Projektleiter Gerhard Wöbbeking fand keinen Baukasten und entwarf kurzerhand ein passendes Modell. Damit die Schüler sehen konnten, wie es fertig aussähe, baute er sich selber eine „Klöve“, mit den einzelnen Bau-Schritten der Gruppe immer ein wenig voraus.

Volker Rönn von der Luftsportgruppe Rissen, als erfahrener Helfer dabei, wurde nervös, weil lange der Rumpf fehlte. Fünf Flügel und fünf Höhenleitwerke waren fertig! „Der Rumpf ist noch in meinem Kopf“, meinte der Projektleiter – und eine Woche später lag er auf dem Tisch. Die Teile für alle Schülermodelle waren schon vorgeschnitten oder gesägt.

Nicht nur an diesem Morgen saßen die fünf Modellbauer schon vor Stundenbeginn gespannt auf ihren Plätzen, Baubretter und Bauteile vor sich. Bis zuletzt waren sie nicht ganz sicher, ob ihr 1,50 m-Vogel noch vor den Frühjahrsferien seine Flügel ausbreiten würde. Doch am 26. Februar waren alle Modelle fertig und es gab ein Gruppenfoto.

Mit dem Erstflug musste man warten: Der März war kalt und windig. An wenigen schönen Stunden hatte nur die Muster-„Klöve“ des Projektleiters gezeigt, dass sie großartig fliegen kann. Endlich, am 8. April, war Flugwetter angesagt und der Verein LSG Rissen hatte auf seine Wiese eingeladen. Siehe da: Auch die Schülermodelle flogen sofort ausgezeichnet. Nach wenigen Handstarts als Test für die Trimmung wurden sie mit einer Elektrowinde gegen den leichten Wind auf über 100 m Höhe gezogen. Jeder durfte sein Modell selbst steuern; die Aufgabe war, es nach großen und kleinen Kreisen hoch in der Thermik auch wieder sauber auf dem Landefeld der großen Wiese aufsetzen zu lassen. Das klappte auf Anhieb, es gab in drei Stunden nur eine Außenlandung! Der Verein wird bei gutem Wetter regelmäßig zum Fliegen einladen.